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Schon gehört? So funktioniert Hören

Unser Hörsinn dient der Orientierung, der Warnung vor Gefahren und nicht zuletzt der Kommunikation. Die Wahrnehmung von Schallwellen ist ein mehrstufiger Prozess:

Ohrmuschel und äusserer Gehörgang leiten den Schall in Richtung Mittelohr. Dort setzt das Trommelfell die winzigen Gehörknöchelchen in Bewegung.
Dadurch gerät im Innenohr die Flüssigkeit im Labyrinth der Hörschnecke (Cochlea) in Schwingungen und löst in den Haarsinneszellen einen Nervenimpuls aus.
Der Sinnesreiz gelangt über den Hörnerv ins Grosshirn und erzeugt in Hörzentrum einen Höreindruck. Die Verrechnung der Signale beider Ohren erlaubt uns das Richtungshören.

Schwerhörigkeit und Hörverlustarten

Je älter man wird, desto schlechter hört man. Altersschwerhörigkeit betrifft früher oder später jeden, aber auch Lärm und Krankheiten beeinträchtigen das Hörvermögen. Man unterscheidet verschiedene Hörverlustarten. In den meisten Fällen kann ein Hörgerät helfen.

 

Anzeichen für Hörverlust

Der Familie ist ihr Fernseher oder Radio zu laut? Bei Unterhaltungen verstehen Sie nur die Hälfte? Oft sind das die ersten Anzeichen eines Hörverlustes. Damit sind Sie in guter Gesellschaft, denn zunehmende Einschränkungen des Hörsinns gehören zum normalen Alterungsprozess. Junge Menschen leiden immer häufiger an Hörminderung infolge lauter Musik oder Lärm am Arbeitsplatz. Je länger die empfindlichen Sinneszellen unseres Gehörs im Dienst sind und je mehr man sie strapaziert, desto schneller nimmt das Hörvermögen ab.

Aufbau des Hörorganes
gesunde und geschädigte Haarsinneszellen

Links: Gesunde Haarsinneszellen

Rechts: geschädigte Haarsinneszellen

Welche Hörverlustarten gibt es?

Beeinträchtigungen dieses Hörorganes führen zu Schwerhörigkeit (Hypakusis). HNO-Ärzte unterscheiden je nach betroffener Instanz drei Hörverlustarten.

Mittelohrschwerhörigkeit (Schallleitungsschwerhörigkeit)

Bedeutet, dass der Schall nicht bis zum Innenohr gelangt. Häufige Ursachen sind ein verstopfter Gehörgang und Schädigungen des Schallleitungsapparates. Letztere treten nach Mittelohrentzündungen oder einem Riss im Trommelfell auf. Geräusche hören sich gedämpft an, als hätte man Watte in den Ohren.

Innenohrschwerhörigkeit (Schallempfindungsschwerhörigkeit, cochleäre oder labyrinthäre Schwerhörigkeit)

Hier ist die Funktion der Sinneszellen eingeschränkt. Die häufigste Form von Hörverlust, die Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis), bezeichnet den natürlichen Verschleiss der Haarzellen. Zudem werden sie durch laute Geräusche oder Hörsturz geschädigt. Lärmschwerhörigkeit gehört zu den häufigsten anerkannten Berufskrankheiten.

Bei manchen Patienten treten beide Hörverlustarten zusammen als kombinierte Schalleitungs-Schallempfindungs-Schwerhörigkeit auf.

Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit (auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung)

Bei dieser vergleichsweise seltenen Hörverlustart gelangt der Schall ins Innenohr und erzeugt einen Nervenimpuls, aber die Weiterverarbeitung zum Höreindruck ist gestört. Zu einer solchen Hörminderung kommt es durch Beeinträchtigungen von Hörnerv oder Hörrinde nach Entzündungen, Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Hörsturz oder Tinnitus.

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